Im dritten Land, das von der Wirtschafts- und Wissenschaftsmission von Bundesrat Schneider-Ammann besucht wurde, stand neben den Verhandlungen für das Freihandelsabkommen zwischen der EFTA und dem Mercosur der Investitionsstandort Uruguay im Zentrum.
Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EFTA und den Mercosur-Staaten sind gut vorangekommen und erhielten in Gesprächen auf Ministerebene starke Unterstützung. Im Juli dieses Jahres wird die nächste Verhandlungsrunde stattfinden.
Schweiz als Handelspartnerin für den Aufbau des Industrie- und Dienstleistungssektors bedeutend
Angestrebt wird auch ein Abkommen mit der Schweiz. Am Besuch der Wirtschafts- und Wissenschaftsmission von Bundesrat Schneider-Ammann wurde die Bedeutung der Schweiz als Partnerin für den Aufbau des Industrie- und Dienstleistungssektors mehrfach betont. Ein Freihandelsabkommen würde hier wesentliche Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen für den Marktzugang schaffen. «Für uns ist die Schweiz ein wichtiger Partner. Ein Ausbau der Handels- und Investitionsbeziehungen wird sich positiv auswirken. Doch bei allen positiven Aspekten kennt Handel auch Grenzen. Wir müssen die Sorgen der Bevölkerungen ernst nehmen – gerade auch im Bereich der Agrarprodukte», so Valeria Csukasi, Leiterin der Verhandlungen aufseiten Uruguays. Sie verwies auf die Schweiz als wichtigen Absatzmarkt für Agrarprodukte aus Uruguay – jedoch nicht für Massenprodukte, sondern für Spezialitäten und Nischenprodukte. Uruguay weist, verglichen mit den anderen Mercosur-Ländern Argentinien, Brasilien und Paraguay, diversifizierte Exporte auf. Auf Agrarprodukte entfallen 35 Prozent der Exporte. Das Exportvolumen der Schweiz nach Uruguay beträgt 170 Millionen Franken (2017).
Uruguay entwickelt sich stetig weiter
Um die Wirtschaftsleistung zu erhöhen, wurden sogenannte Exportzonen etabliert, zum Teil schon vor über 25 Jahren. In diesen Exportzonen werden immer mehr Dienstleistungsexporteure angesiedelt. Mit steuerlichen Erleichterungen werden so Arbeitsplätze geschaffen – die Unternehmen erhalten aber keinen Zugang zum einheimischen Markt. Es gibt Exportzonen, die verschiedene Unternehmen mit gesamthaft 10’000 Arbeitsplätzen aufweisen.
Uruguay verfügt über gut ausgebildete Arbeitskräfte sowie eine gute Verkehrsinfrastruktur. Entscheidend sind jedoch die institutionellen Qualitäten wie Rechtssicherheit, tiefe Korruption und Transparenz. Dies erhöht die Attraktivität für den Aufbau von Konzerndienstleistungen wie Call-Centers oder IT-Zentren. Auch die Produktion von pharmazeutischen Produkten, beispielsweise Generika, soll ausgeweitet werden. Die stetige Entwicklung schlägt sich auch in der Exportstruktur nieder, Dienstleistungen machen bereits 17 Prozent aller Exporte von Uruguay aus.
Source Economiesuisse.ch