Montevideo auf Platz 3 der am besten entwickelten Städte der Region Santiago, Buenos Aires und Montevideo führen das von der IESE Business School erstellte Ranking des Cities in Motion Index (ICIM) in Lateinamerika an.
Santiago de Chile, Buenos Aires und Montevideo wurden in der sechsten Ausgabe des IESE Cities in Motion Index, der vom Center for Globalization and Strategy der IESE Business School erstellt wurde, als die drei intelligentesten Städte Lateinamerikas ausgewählt.
Aus dem Bericht geht hervor, dass die chilenische Hauptstadt weltweit auf Platz 66 der Liste steht, während das argentinische Pendant auf Platz 77 liegt. Montevideo (Platz 92), die Hauptstadt Costa Ricas San José (Platz 112) und Panama-Stadt (Platz 114) vervollständigen – laut der IESE – die Liste der fünf intelligentesten Städte der Region.
Der IESE-Index zeigt, dass die Führung in Lateinamerika im Laufe der letzten Jahre stets zwischen den beiden Hauptstädten entschieden wurde. In diesem Jahr lag Santiago de Chile vor Buenos Aires, da Santiago eine bessere Entwicklung verzeichnet hat und zu den Top 30 in den Bereichen Stadtplanung und Umwelt zählt. Buenos Aires ist ebenfalls unter den Top 30 in den Bereichen Stadtplanung und Umwelt, sowie internationale Reichweite, liegt aber aufgrund seiner schlechten wirtschaftlichen Lage im Gesamtranking hinter Santiago.
Die sechste Ausgabe enthält die Analyse des Entwicklungsstandes von 174 Städten – neun mehr als im Vorjahr – und unterteilt dabei in neun Kategorien, die für ihren Fortschritt entscheidend sind: Wirtschaft, Humankapital, sozialer Zusammenhalt, Umwelt, politische Führung, Stadtplanung, internationale Reichweite, Technologie sowie Mobilität und Verkehr.
Neben der erhöhten Anzahl der analysierten
Städte wurden neue Variablen in die Analyse einbezogen, wie z.B. Stundenlohn, Kaufkraft, Hypothekenanteil am Einkommen oder auch ob die Stadt ein günstiges Umfeld für die Entwicklung von Frauen bietet. Montevideo kletterte gegenüber der vorherigen Ausgabe um fünf Plätze nach oben. Die in der uruguayischen Hauptstadt betrachteten Kategorien haben folgende Werte erreicht:
Politische Führung: 54
Stadtplanung: 78
Technologie: 83
Umwelt: 7
Internationale Reichweite: 97
Sozialer Zusammenhalt: 117
Mobilität und Verkehr: 129
Human Kapital: 136
Wirtschaft: 131
Die intelligentesten Städte der Welt
In den beiden – laut aktuellem ICIM intelligentesten Städten der Welt wird Englisch gesprochen, jedoch liegen sie geographisch mehr als 5000km voneinander entfernt und werden zudem durch einen Ozean getrennt.
Das Ranking setzt London aufgrund seiner hervorragenden Ergebnisse in fast allen berücksichtigten Bereichen an die Spitze. Es bleibt jedoch zu abzuwarten, wie sich der Brexit in naher Zukunft auf die Stadt auswirken wird. New York belegt dank seiner wirtschaftlichen Führungsrolle den zweiten Platz.
Dem Bericht zufolge dominiert Europa deutlich die Spitzenplätze, da Amsterdam (3.), Paris (4.), Reykjavik (5.), Kopenhagen (8.), Berlin (9.) und Wien (10.) London in die Liste der Top 10 folgen, die durch zwei asiatische Städte ergänzt wird: Tokio (6.) und Singapur (7.).
Wie man die Herausforderungen meistert
Der Index zeigt, dass die perfekte Stadt nicht existiert. Nur eine ausgewählte Gruppe von Städten – darunter London, Amsterdam, Seoul und Wien – kann in fast allen untersuchten Kategorien gute Ergebnisse erzielen.
Viele andere führende Städte hingegen verlieren durch den Versuch, ihre Leistung in verschiedenen Bereichen auszugleichen. Beispielsweise haben einige Städte wie New York eine große wirtschaftliche Entwicklung, verfügen aber nicht über ausreichenden sozialen Zusammenhalt, was zu Konflikten und Spannungen zwischen den verschiedenen sozialen Schichten führen kann.
Die nordamerikanischen Städte zeichnen sich in der Regel stärker in den Bereichen Wirtschaft und Humankapital aus, während europäische Städte in Bereichen wie sozialer Zusammenhalt, Mobilität und öffentlicher Verwaltung stärker auffallen.
Angesichts möglicher Ungleichgewichte betonen die Autoren, dass Städte eine
allgemeine, langfristige Vision haben sollten, um die richtigen Prioritäten zu setzen, bevor sie sich an die Arbeit machen, um ihre Zukunft aufzubauen.
Der Bericht weist darauf hin, dass die Zusammenarbeit der Eckpfeiler des Erfolgs ist. Und er befürwortet die Bürgerbeteiligung als Mittel der Transformation.
Source: El Observador