»Jedes Kind sollte einen Laptop und Internet haben«
Warum es selbst in reichen Ländern wie Deutschland Kinder gibt, die keinen Zugang zu einem Computer und Internet haben, versteht Bello nicht. Er hält das für eine Art Kinderrecht in einer digitalen Welt. »Jedes Kind sollte einen Laptop und Internet haben«, sagt er, »wir haben das doch auch geschafft.«
Für Margarete Sachs-Israel, Unicef-Bildungsexpertin in Lateinamerika, ist Uruguay auch deshalb ein so großes Erfolgsbeispiel, weil das Land die Schulen in der Krise früh wieder öffnete. Präsenzunterricht und der Kontakt mit Lehrern und Mitschülern ließen sich nun einmal nicht ersetzen. »Schulschließungen beeinträchtigen nicht nur das Lernen, sondern auch die Gesundheit und Sicherheit von Kindern«, sagt sie. Viele Kinder in Lateinamerika seien auf Schulessen angewiesen, außerdem hätten häusliche Gewalt und Kinderarbeit in der Krise stark zugenommen.
Auch Amelia, die Grundschülerin aus Montevideo, ging im Gegensatz zu den meisten anderen Kindern in Lateinamerika schon nach vier Monaten wieder zur Schule. Ihr Tablet ist auch dort ein integraler Bestandteil des Unterrichts. Besonders gut, sagt Amelia, gefielen ihr daran die vielen virtuellen Knöpfe. Die Siebenjährige hat auch schon eine Idee davon, was sie später machen will – ein Beruf, bei dem sie noch mehr Knöpfe drücken kann: »Raumschiffpilotin.«
Source: DER SPIEGEL